Der alte Hass auf die Aufklä­rung. Die Neue Rechte von Arnold Gehlen bis Botho Strauß

Bild: Caspar David Fried­rich – Klos­ter­ruine im Schnee (via Wikimedia)

Wer die heutige Neue Rechte ver­ste­hen will, sollte ihre schon etwas älteren Texte lesen. Dort machen ihre Theo­re­ti­ker mit grellen Worten klar, dass der Gegen­satz zwi­schen „rechts“ und „links“ für sie in Wahr­heit der tiefe Ant­ago­nis­mus zwi­schen „rechts“ und „liberal“ ist.

Über Begriffe kann man treff­lich strei­ten, und man kann mit ihnen auch ziem­lich viel Konfu­sionen verur­sa­chen. Dabei schien die Sache doch seit langem geklärt. Seit dem 11. Sep­tem­ber 1789, als sich in der verfas­sungs­ge­benden Assem­blée consti­tu­ante in Paris die Ver­fech­ter eines abso­luten könig­li­chen Vetos rechts, die mon­ar­chie-kri­ti­schen Reprä­sen­tanten hin­ge­gen links vom Rats­prä­si­denten grup­pierten, hatte sich in der poli­ti­schen Sprache der Moderne eine Unter­schei­dung zu eta­blie­ren begon­nen, die die „Aris­to­kraten“, die „Konser­va­tiven“, die „Reak­tio­nären“ etc. der poli­ti­schen Rechten, die „Patrio­ten“, die „Libe­ralen“, die „Radi­kalen“ bzw. die „Revo­lu­tio­näre“ der poli­ti­schen Linken zuordnete.

Ideen­ge­schicht­lich wurden die beiden Lager einer­seits der Aufklä­rung und andrer­seits der nach der Wende zum 19. Jahr­hun­dert aufkom­menden Roman­tik zuge­schlagen. Poli­tisch bedeu­teten sie: Wer von einer Rück­kehr „vor“ die Revo­lu­tion träumte, war ein Konser­va­tiver, wenn nicht ein Reak­tionär, dessen poli­ti­sche Haltung über­haupt nur als „Reak­tion“ auf die Moderne defi­niert wurde; wer hin­ge­gen sein poli­ti­sches Denken an der in neuar­tiger Weise als „offen“ und „gestalt­bar“ vorge­stellten Zukunft ausrich­tete, bezeich­nete sich als liberal oder links.

Ist „rechts so gut wie links“?

Seither ist viel Wasser die Seine hinun­ter­ge­flossen und pur­zel­ten die Begriffe oft verwir­rend durch­ein­ander. Konser­va­tive nannten sich „liberal-kon­ser­va­tiv“, Libe­rale wurden zu „Rechten“ gemacht und seit einiger Zeit Linke gar zu „Reak­tio­nären“. Gegen­wärtig mehren sich die Stimmen, die, wie etwa der Pariser Essay­ist Pascal Bruck­ner, behaup­ten, „rechts ist so gut wie links“, weil die Linken z.B. dem tech­ni­schen Fort­schritt abge­schworen hätten und die Rechten angeb­lich längst für soziale Gerech­tig­keit seien. Mit etwas mehr Berech­ti­gung könnte man darauf hin­wei­sen, dass die Linke gewisse Formen und Konse­quenzen der Aufklä­rung spätes­tens seit der Dia­lek­tik der Aufklärung von Hork­heimer und Adorno (1947) scharf kriti­sierte, und umge­kehrt eher konser­va­tive Sozio­logen und Moder­ni­sie­rungs­theo­re­tiker noch in den 1960er Jahren das „Ende der Ideo­lo­gien“ (Daniel Bell) und die Konver­genz der Systeme des Westens und des Osten in naher Zukunft erwar­teten. Auch für sie erschien die Unter­schei­dung von links und rechts obsolet.

Schließ­lich trugen auch jene jungen Denker, die sich seit den späten 1960er Jahren unter dem in Frank­reich aufge­kom­menen Label einer „nou­velle droite“ an die Erneue­rung rechten Denkens machten, gezielt zur Verwir­rung der Begriffe rechts und links bei. Im Bemühen, sich von der alten, faschis­ti­schen, rassis­ti­schen und natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Rechten zu distan­zieren, machten sie sich zahl­reiche Theo­re­tiker, Begriffe und Tak­ti­ken der „linken“ Studen­ten­be­we­gung zu eigen, um die „Rechte“ auf eine neue ideo­lo­gi­sche Grund­lagen zu stellen. Dabei lassen sich aller­dings einige argu­men­ta­tive Grund­muster, Front­stel­lungen und Über­zeu­gungen fest­ma­chen, die einen Diskurs kenn­zeichnen, den man nicht anders als „rechts“ bezeich­nen und klar von „libe­ralen“ und „linken“ Posi­tionen unter­scheiden kann.

 „Gegen die Liberalen“

Formu­liert wurden diese Posi­tionen von einer Reihe von promi­nenten, bis heute immer wieder gele­senen und zitier­ten Theo­re­ti­kern, dar­un­ter der Sozio­loge Arnold Gehlen und der Kunst­his­to­riker Armin Mohler, die beide als ältere Stich­wort­geber für die Neue Rechte fun­gie­ren, der Publi­zist Alain de Benoist und der Histo­riker Henning Eich­berg als deren Vor­den­ker, sowie schließ­lich der Schrift­steller Botho Strauß, der sich aller­dings von der direk­ten poli­ti­schen Ausein­an­der­set­zung fern­hält. Bei all diesen Autoren wird als Erstes deut­lich: Sie begrün­deten ihre Selbst­be­schrei­bung, „rechts“ zu sein, mit einer schar­fen Abgren­zung nicht einfach nur gegen die Linke, sondern vor allem und in erster Linie gegen die Libe­ralen und den Libe­ra­lismus. Armin Mohler, der ehema­lige Privat­se­kretär von Ernst Jünger, veröf­fent­lichte 1988 einen län­ge­ren Aufsatz, der später unter dem program­ma­ti­schen Titel Gegen die Libe­ralen als kleines Büch­lein im Antaios-Verlag von Götz Kubit­schek publi­ziert wurde (4. Aufl. 2017). „Mit einem Linken“, so Mohler, „kann ich mich unter Umstän­den verstän­digen […]. Mit dem Libe­ralen jedoch kann es keine Verstän­di­gung geben.“

Denn der Libe­rale habe ein völlig unrea­lis­ti­sches Menschen­bild: „Das Indi­vi­duum gibt es gar nicht. Es ist eine Erfin­dung“, so Mohler. „Die Vorstel­lung eines auto­nomen ‚Indi­vi­duums‘, wie sie dem Libe­ralen so am Herzen liegt, ist die schlimmste aller Abstrak­tionen.“ Jeder Mensch sei „in seiner Familie verwur­zelt oder in der Bindung an andere Men­schen, er steht in seiner Land­schaft“ – Mohler fügte immer­hin hinzu: „und wenn es eine Groß­stadt­land­schaft ist“.

Auch für den Haupt­ver­treter der Nou­velle Droite, Alain de Benoist, sind die Libe­ralen „der Haupt­feind“, und er akzen­tu­ierte daher den Gegen­satz zwi­schen links und rechts noch deut­li­cher: „Ent­we­der wird der funda­men­tale Wert auf das Indi­vi­duum gelegt (und also auf die Mensch­heit als die Summe der Indi­vi­duen): das ist die christ­liche, bürger­liche, libe­rale und sozia­lis­ti­sche Idee. Oder der funda­men­tale Wert sind die Völker und die Kul­tu­ren.“ Die Konse­quenz ist dann auch klar, wie de Benoist in Kultur­re­vo­lu­tion von rechts (1985) schrieb: „Dem Inter­esse des Ein­zel­nen kommt ‚an sich‘ keine Wert­schät­zung zu.“

Diese Denk­figur findet sich schon beim Sozio­logen Arnold Gehlen. Dieser bezog sich unter anderem auf die Zoo­lo­gie von Konrad Lorenz und eta­blierte die Theorie des Men­schen als „Mängel­wesen“, die im Kern bedeu­tet, dass die im Ver­gleich zu Tieren geringe Instinkt­steue­rung des Men­schen diesen zu einem sozia­len Wesen mache, das durch gesell­schaft­liche Ord­nun­gen bzw., wie Gehlen es nannte, „Insti­tu­tionen“ gesteu­ert werden muss. Das ist zuerst ein starker Staat mit allen damit verbun­denen Formen der Auto­rität und der Unter­ord­nung: Erst eine solche Struk­tur erlaube es, dass die vielen „Mängel­wesen“ halb­wegs fried­lich zusam­men­leben – voraus­ge­setzt, es gelten, so Gehlen, die „Tugen­den“ des Dienens und der Diszi­plin. Ein Indi­vi­duum hat auch für ihn nur einen Wert, wenn es sich ganz in den „verzeh­renden“ Dienst einer Insti­tu­tion stellt, so wie der Soldat in der Armee oder – sein Bei­spiel – die Haus­frau in der Insti­tu­tion der Ehe.

Daher auch Gehlens Hass auf den Libe­ra­lismus: Dieser habe durch die Theorie, dass jedes Indi­vi­duum „frei“ sei und als solches gleich­be­rech­tigt mit allen anderen sein Glück und Wohl­ergehen bean­spru­chen könne, die Auto­rität und die „natür­li­chen“ Hier­ar­chien zer­stört. Das hätte schließ­lich in Gestalt des von Gehlen abgrund­tief verach­teten Sozi­al­staates dazu geführt, „den Vorrang des Sozia­len vor der Politik der Größe“ zu eta­blie­ren. All das begann, so Gehlen in Moral und Hyper­moral (1969), in der Zeit der Fran­zö­si­schen Revo­lu­tion, wo sich beob­achten lasse, „dass der Libe­ra­lismus von Anfang an in opti­mis­tisch-ver­harm­lo­sen­der Form den Indi­vi­dua­lismus Aller zu einem kollek­tiven Glück zusam­men­spielte“. Aus den libe­ralen Postu­laten habe sich, mit anderen Worten, ein „egali­tärer Glücks­so­zia­lismus“ und eine zuneh­mende „Glücks­ge­frä­ßig­keit“ der „Massen“ entwickelt.

Ethnop­lu­ra­lismus und „Verwur­ze­lung“

Die oben zitierte Formel von den „Völkern und Kul­tu­ren“ ist als Gegen­pol zu dieser Sicht des Libe­ra­lismus grund­le­gend. Für de Benoist und in glei­cher Weise auch für Henning Eich­berg stellte sich die Frage, wie sich ein rechtes Denken begrün­den ließe, das einer­seits dem Libe­ra­lismus wider­stehen, andrer­seits aber auch von einem auf Haut­farben und Schä­del­formen fixier­ten Ras­sis­mus befreit werden könne. Alain de Benoist schil­dert wort­reich, wie er auf seinen ausge­dehnten Reisen etwa die „Kultur“ der Afro­ame­ri­kaner in den USA zu schät­zen gelernt habe, ebenso aber etwa dieje­nige Indiens oder anderen „Völker“. Man glaubt es ihm: Er ver­ach­tet diese Men­schen, „Völker“ und „Kul­tu­ren“ keines­wegs, und auch Henning Eich­berg betont in seinem Band Natio­nale Identität (1978) ausdrück­lich die „Eigen­tüm­lich­keit des andren“, die zu „aner­kennen“ sei.

Es war Henning Eich­berg, der für diese Haltung den Begriff „Ethnop­lu­ra­lismus“ geprägt hat und ihn kultur­theo­re­tisch begrün­det. Er meint das „viel­fäl­tige“ und gleich­be­rech­tigte Neben­ein­ander von „Kul­tu­ren“. Kultur wird dabei grund­sätz­lich als „eth­nisch“ gedacht: „Jede Kultur“, so Eich­berg, „ist ethni­sche Kultur, ist natio­nale Kultur.“ Diese begründe die „Iden­tität“ eines „Volkes“ und sei als solche anzu­er­kennen: „Die Möglich­keiten, Mensch zu sein, sind viel­fältig“ – aller­dings immer nur im Rahmen eines Kollek­tivs: „Iden­tität“, so Eich­berg, „ist stets kollek­tive Iden­tität, Gemein­sames und Wieder­erkanntes.“ Diese Kollek­tive sind aller­dings nicht frei­ge­wählte Kon­strukte, Resul­tat einer gesell­schaft­li­chen Über­ein­kunft, sondern im geschicht­li­chen Her­kom­men begrün­det, das eben im „Wieder­erkennen“ das „Gemein­same“ bezie­hungs­weise die „Gemein­schaft“ schaffe.

Alain de Benoist bevor­zugt zur Begrün­dung dessen, was er Gemein­schaft nennt, eher biolo­gi­sche und psycho­lo­gi­sche Argu­mente. Er spricht von einem „terri­to­rialen Impe­rativ“, dem alle Lebe­wesen unter­worfen seien, wie der Hund, der in das Haus zurück­kehre, aus dem sein Herr ihn verjagt habe, oder der Lachs, der zu dem Bach zurück­kehrt, in dem er aus dem Ei schlüpfte, und folgert: „Ebenso emp­fin­det der Mensch, wie weit er auch immer gewan­dert sein mag, eines Tages das Bedürf­nis, nach Hause zurück­zu­kehren. Der Hund, der Lachs, der Mensch – sie alle kehren dorthin zurück, woher sie kamen.“ Das erscheint für de Benoist als so etwas wie das Gesetz der „Iden­tität“: „Die Men­schen […] kehren ewig zu sich selbst zurück. So gelan­gen sie zu ihrer Erfül­lung.“ (Herv. i.O.)

Ebenso wie Armin Mohler setzen auch de Benoist und Eich­berg dieses im Boden „verwur­zelte“ und kultu­rell je „eigen­ar­tige“ Iden­ti­täts­kon­zept der „Entfrem­dung“ ent­ge­gen, in die der Kapi­ta­lismus das moderne Indi­vi­duum stürze. Gegen die „Kälte“ und „Entfrem­dung“ der Moderne soll das geschicht­liche Her­kom­men, die Gemein­schaft und die eigene Kultur kompen­sa­to­risch wirken (von der Abschaf­fung des Kapi­ta­lismus ist nicht die Rede). Bei dieser ausge­prägten Iden­ti­täts­po­litik – ein, wie man sieht, Konzept der Rechten – wird aber auch deut­lich, dass der Ethnop­lu­ra­lismus kein fried­li­ches Konzept sein will. Zwar ist dieser nicht mehr auf die Erobe­rung fremder Terri­to­rien aus, aber bei der Vertei­di­gung des „Eigenen“ kennt er keine Gnade. So kommen­tiert etwa Botho Strauß in seinem im Spiegel publi­zierten Essay „Anschwel­lender Bocks­ge­sang“ (1993) das Bemühen der neuen Natio­nen im Gebiet der ehema­ligen Sowjet­union und in Osteu­ropa, „die eigene Sprache zu erhal­ten, wie wir unsere Gewäs­ser“, mit den Worten: „Dass ein Volk sein Sitten­ge­setz gegen andere behaup­ten will und dafür bereit ist, Blut­opfer zu bringen, das ver­ste­hen wir nicht mehr und halten es in unserer liberal-liber­tä­ren Selbst­be­zo­gen­heit für falsch und verwerflich.“

Der Hass auf die Aufklärung

Man könnte ein­wen­den: Was spricht dagegen, sich für ein geschicht­li­ches Bewusst­sein auszu­spre­chen? Und wer will bestrei­ten, dass Men­schen Kultur­wesen seien, die in ihre Kultur ‚ver­strickt‘ sind, welche sie prägt und sie in viel­fäl­tiger Weise „unter­schied­lich“ macht? Daran ist nichts auszu­setzen, die Frage ist nur: Welche Geschichte, und welche Kultur? Histo­ri­sches Denken und histo­ri­sche For­schung sind in dem Masse Pro­dukte der Aufklä­rung, wie sie versu­chen, Legen­den von angeb­li­chen „Ursprün­gen“ und behaup­tete „Tradi­tionen“ durch histo­ri­sches Wissen zu erset­zen. Auf dieses kann man sich zwei­fellos bezie­hen – aber es bietet nicht mehr die tröst­liche Gewiss­heit von Ursprungs­my­then. Das­selbe gilt für die Kultur: Dass diese immer „eth­nisch“ sei, kann mit guten Gründen bestrit­ten werden. Denn Kultur ent­steht, wie Gene­ra­tionen von Geis­tes­wis­sen­schaft­lern gezeigt haben, durch Kontakt, Aus­tausch und Über­la­ge­rung mit anderen „Kul­tu­ren“ (die ihrer­seits nichts Sta­bi­les sind) und verän­dert sich dabei ständig.

Die Verach­tung der Rechten für ein kri­tisch-auf­klä­re­ri­sches Denken, das Mythen von Wissen schei­det, ist daher noto­risch. Botho Strauß spricht, in einer geziel­ten Verdre­hung der Begriffe, von den heu­ti­gen „Erzie­hungs- und Bildungs­stätten“ als den „fins­tersten Horsten der Aufklä­rung“ und voller Verach­tung auch von der „dumpf aufge­klärten Masse“. Und spe­zi­ell in Deutsch­land schäumt – man kann es nicht anders sagen – die Rechte bis heute über die die „deut­sche Iden­tität“ angeb­lich zerset­zende Vergan­gen­heits­be­wäl­ti­gung und plä­diert für Ver­ges­sen und die Rück­kehr zum Mythos. Der Natio­nal­so­zia­lis­mus müsse in der Dimen­sion des „Tragi­schen“ begrif­fen werden.

Für Botho Strass heißt „Gegen­auf­klä­rung“ daher im „stren­gen“ Sinn: „Diese wird immer die oberste Hüterin des Unbe­frag­baren, des Tabus und der Scheu sein“. Er geißelt den „Aufklä­rungs­hochmut“ und wehrt sich „gegen die Total­herr­schaft der Gegen­wart, die dem Indi­vi­duum jede Anwe­sen­heit von unauf­ge­klärter Vergan­gen­heit, von geschicht­li­chem Gewor­den­sein, von mythi­scher Zeit rauben und aus­mer­zen will“. Ist das eine bloß akade­mi­sche Frage, eine Haar­spal­terei darüber, was „Geschichte“ bedeute? Nicht für Botho Strauß: „Zwi­schen den Kräften des Herge­brachten und denen des stän­digen Fort­brin­gens, Abser­vie­rens und Auslö­schens“ – d.h. in seinem Ver­ständ­nis: der Moderne – „wird es Krieg geben“.

Einer­lei, ob Strauß das meta­pho­risch meinte oder nicht: Zu behaup­ten, die Unter­schei­dung zwi­schen links und rechts habe seine Bedeu­tung ver­lo­ren, ist ange­sichts solcher Aus­sa­gen wenig über­zeu­gend. Dring­lich ist aber auch, dass die Linke aufhört, die Libe­ralen und auch die „Liberal-Kon­ser­va­ti­ven“ in die rechte Ecke zu stellen und die fal­schen Schlach­ten zu schla­gen. „Rechts“ ist nur dort, wo der alte Hass auf die Aufklä­rung dräut. Alles andere sind Zänke­reien unter den Kindern der Moderne. Auch unter ihnen exis­tiert, bekannt­lich, eine schil­lernde Farb­pa­lette zwi­schen „links“ und „rechts“. Das hat aber mit dem Antago­nismus, den die Neue Rechte befeu­ert, nichts zu tun.


Der Text erschien zuerst am 16. Dezem­ber 2018 bei Geschichte der Gegen­wart.

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